Seelen-Selfie: Den Göttinnentag feiern

1920 1281 Elisabeth Karsten

Freitag ist für mich Göttinnentag. Aber nicht weil er das anstehende Wochenende und damit arbeitsfreie Zeit ankündigt. Als Freiberuflerin spielt das für mich kaum eine Rolle. Ich teile mir die Zeit nach eigenen Bedürfnissen ein. Außerdem mag ich alles, was ich tue und empfinde es nicht als belastendes Arbeiten.

Der Tag der Liebesgöttin

Was diesen Tag für mich besonders macht, ist das aufgrund der Benennung der Wochentage nach den sieben Himmelskörpern, der sechste zum Namensgeber des Freitag wurde. Die  antike Reihenfolge lautete: Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn. Venus ist also der sechste Planet und  untersteht bekanntlich der Göttin der Liebe.  Weil die Römer diese Venus nannten, wurde der Freitag in den romanischen Sprachen u.a. zu venerdi, vendredi oder viernes. Die Germanen übernahmen die Einteilung und Benennung von den Römern. Sie machten allerdings ihre Liebesgöttin Frigg zur Patronin. Also heißt der Tag bei uns Freitag, bei den Niederländern vrijdag und im Englischen Friday.

Das göttlich Weibliche würdigen

Für mich ist jeder Freitag eine charmante kosmische Erinnerung daran, die Aufmerksamkeit auf das göttlich Weibliche und die Liebe zu lenken. Natürlich ist es empfehlenswert, dass auch an den anderen Tagen zu tun. Aber das an mindestens einem Tag der Woche ganz besonders bewusst zu tun, ist für mich ein guter Weg, dem auch an anderen Tagen mehr Raum zu geben. Zumal unser aller Leben und Alltagsgestaltung oft noch (zu) sehr von den männlichen Prinzipien beherrscht werden: beispielsweise tun wir, statt dass wir bewusst geschehen lassen. Wir handeln ziel-, statt prozessorieniert. Wir sind oft erst zufrieden, wenn etwas ‚erledigt‘ ist und irgendwie abgeschlossen und hetzen uns dafür oft. Das ist sicher nicht immer verkehrt.

Aber gelegentlich wäre es für gewisse Situationen und Dynamiken und unser emotionales Gleichgewicht sicher dienlicher, wenn wir uns mehr für das öffnen würden, was geschehen möchte, statt es dem Leben zu diktieren. D.h. dem Weg die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lassen, wie dem Ziel. Das kann oft hilfreiche Erkenntnisse zutage fördern  und ermöglicht ein weit bewussteres Sein. Schließlich geht es darum, Dingen zu erlauben, sich in ihrer eigenen Zeit zu entfalten und dabei weder uns selbst, noch andere unter Druck setzen.

Worauf ich am Göttinnentag Wert lege

Also habe ich mir vor einigen Jahren vorgenommen, das gezielt zu üben. So lange bis die weiblichen Prinzipien ohne gezielte Bemühung ihre ausgleichende Kraft bei meiner Lebensplanung und Alltagsgestaltung entfalten. Seit dem gilt für mich persönlich am Freitag:

  • Kleidung zu tragen, in der ich mich besonders weiblich (wäre ich ein Mann, natürlich männlich) und authentisch fühle
  • Dinge zu tun, die ich gerne mache und auf die ich mich vorbehaltlos freuen kann
  • Dinge entspannt und ohne Zeitdruck zu tun – besonders, wenn ich arbeite
  • Neues auszuprobieren, wie z.B. ein neues Museum, ein neues Restaurant, ein neues Gericht. Eine Weile pflegte ich sogar Freitags zum Bauchtanzen zu gehen, aber das scheiterte an meinem absoluten Mangel an Talent.
  • In die Therme zu gehen, oder in die Natur oder mir eine Massage zu gönnen
  • Mich mit anderen Menschen zu treffen, mit denen der Austausch energetisch ausgewogen und freudvoll und oft sogar co-kreativ ist

Innerlich achte ich auf spontane Impulse – ob ich ihnen dann Folge leiste oder nicht, hängt natürlich von der Situation ab…Ich beobachte, wie ausgewogen mein Umgang mit Geben und Erhalten ist… Ob ich mehr zuhöre oder mehr rede…ob meine Bedürfnisse oder die anderer meinen Tag stärker bestimmen, ob es mir wirklich gelingt, vor allem das Gute in anderen zu sehen und zu würdigen und wie gut es mir gelingt, Entscheidungen aus dem Herzen und weniger aus dem Kopf zu fällen. Und ich achte ganz grundsätzlich darauf, so sehr aus Selbstliebe zu handeln, wie es nur geht – in dem Bewusstsein, dass je liebevoller ich mit mir selbst umgehe, umso liebevoller geht die Welt mit mir um!